Wie das Grau der Farbe wich
Der Zauber des Moments
Wenn man mit dem Panorama der Schweizer Alpen und dem melodischen Klang von Kuhglocken direkt vor dem Kinderzimmerfenster aufwächst, entwickelt man vielleicht ganz automatisch einen Blick für den Zauber besonderer Momente.
Idyllisch war meine Kindheit nahe dem Thunersee allemal. Ich fuhr mit dem Rad über die Felder, zottelte mit dem Shetlandpony eines ansässigen Bauern durch die Wälder und entwickelte früh meine Leidenschaft fürs Geschichtenerzählen, die Musik und alles Kreative.


Die Anfänge
Schon während der Grundschulzeit stand ich auf der Bühne und sang klassische Stücke.
Mit elf bewegte mich eine alte Schreibmaschine, die ich in letzter Minute vor dem Sperrmüll rettete, zu der tollkühnen Aussage: »Ich schreibe jetzt einen Pferderoman!« Meine Eltern staunten nicht schlecht, als ich einige hundert Seiten später immer noch eifrig in die Tasten hämmerte.
Die erste große Veränderung brachte unser Umzug nach Deutschland in meinem 13. Lebensjahr. Während meiner Jugend und Studienzeit im Saarland – ich schloss als Magistra Artium in den Fächern Germanistik, Anglistik und Phonetik ab – gerieten das Schreiben und Singen ungeplant in den Hintergrund. Stattdessen spielte ich Theater. Doch als 2009 der Studienabschluss und anschließend der erste Job meine volle Konzentration forderten, war auch damit Schluss. Das Kreative verschwand vollkommen aus meinem Alltag und wich dem Hamsterrad einer Karriere, die ich glaubte, verfolgen zu müssen, weil andere das doch auch taten.